Mitte März waren meine Kollegin Sandra Bringer und ich im Berufsschulzentrum „August von Parseval“ in Bitterfeld-Wolfen.
Auf Einladung von Respekt Coach Ronja Hohbach und Lehrerin Leonore Dietsch haben wir vor 26 Berufsschüler*innen, angehende Verfahrensmechaniker*innen, unsere 115. Vorstellung von „Im Frühling hat man keine Lust zu sterben!“ gespielt und spielpraktisch nachbereitet.
Bericht auf der Website
Auf der Website der Schule wird regelmäßig über stattgefundene Projekte berichtet. So ist auch ein Bericht über unseren Besuch in der Klasse BVM.23 zu finden.
Julia Raabs Klassenzimmertheater
„Sie kommen zu zweit: Sandra Bringer und Julia Raab. Die erste ist Dramaturgin und wird kurz zu den 26 Schülern […] sprechen, bevor sie sich ins Publikum setzt […]. Die zweite ist Figurenspielerin und wird die Klasse 45 min in Atem halten. Sie wird Johanna Lehmann, Hildegard Nagel und Krystina Wituska ihre Stimme leihen und für sie sprechen. Die drei Frauen wurden 1943/44 im Gefängnis „Roter Ochse“ in Halle hingerichtet wegen Bagatellen. […] Julia Raab schlüpft durch die Verwendung von kleinen Details wie einer Brille sogar in die Rolle des Anklägers, verwendet ein Portrait, eine Maske und ein blaues Kleid, um die verschiedenen Personen darzustellen.
„Im Frühling hat man keine Lust zu sterben…“, heißt es in einem Abschiedsbrief von Krystina Wituska, einer polnischen Widerstandskämpferin, der verlesen wird und dem dokumentarischen Theaterstück, das Bringer und Raab gemeinsam entwickelten, den Namen gibt. Die Schüler sehen im Klassenzimmer gespannt nach vorn.Dann beginnt der 2.Teil: Julia Raab und Sandra Bringer […] kommen in einem Stuhlkreis mit den Schülern ins Gespräch und mit kleinen Übungen werden diese sensibilisiert […] Auch der historische Kontext wird noch einmal besprochen. Was ist, wenn es kein Rechtssystem mehr gibt? Die Rechtsprechung willkürlich ist? Was, wenn Menschen ausgegrenzt werden? Warum hat damals kaum einer Widerstand geleistet? Die Schüler diskutieren mit. Es wird eine spannende Reflexion und ein Austausch, der wichtig ist. […]“